CATUS-Wochenbericht: Rückenwind für Europas Aktienmärkte
In der vergangenen Börsenwoche legten die Aktienkurse in Europa erheblich zu und schlugen mit ihrer Kursentwicklung die US-Märkte klar. Ein Grund dafür: die Wertsteigerung des US-Dollars.
Der leider viel zu früh verstorbene ehemalige Chef-Volkswirt der Deutsche Bank, Professor Norbert Walter, antwortete vor vielen Jahren auf eine Frage zum Dollarkurs: „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich der Dollar oder er bleibt wie er ist.“ Mit seiner nicht ganz ernst gemeinten Antwort wollte er zum Ausdruck bringen, wie schwierig bisweilen Währungseinschätzungen sind.
Erinnern Sie sich noch an die Dollar-Prognosen der großen Investmentbanken am Jahresende 2016? Mindestens Parität zum Euro, eher Kurse Richtung 0,90 (1 Euro = 0,9 Dollar) voraussagten die Experten für den Verlauf des folgenden Jahres. Am Jahresende 2017 stand dann ein Verhältnis von 1 : 1,20 in der Liste (1 Euro = 1,20 US-Dollar), und Anfang Februar 2018 war der Wert des Euros sogar auf 1,25 US-Dollar gestiegen. Seit Mitte April erholt sich der US-Dollar kräftig. Gestern wurde die Marke von 1 : 1,20 wieder unterschritten.
Wie lang hält die Wertsteigerung des US-Dollars an? Erleben wir nur eine technische Korrektur der kräftigen Abwertung in den vergangen 15 Monaten oder vollzieht sich ein grundlegender Trendwechsel? Wir vermuten in der aktuellen Entwicklung eher eine technische Gegenbewegung und erwarten den US-Dollar bis zum Jahresende tendenziell schwächer. Wobei: Wer sich an Währungsprognosen wagt, sollte immer an Norbert Walter denken und mit großer Vorsicht zu Werke gehen.
Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs heute 16:20 Uhr |
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DAX | 12.566 | 12.825 | 12.795 |
Euro Stoxx 50 | 3.517 | 3.557 | 3.542 |
S&P 500 | 2.598 | 2.682 | 2.633 |
Nikkei 225 | 22.428 | 22.521 | 22.472 (Schluss 4.5.) |